Hauck Viper Trio Set

Unser Testergebnis
2,9 - GUT


49 Amazon Bewertungen

  • sportlich und beweglich
  • Totalausfall in unserem Sicherheittest

Leichte Mängel, insbesondere im Sicherheitstest, andere Bereiche schneiden ordentlich ab

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Hinter dem Hauck Viper Trio Set verbirgt sich eine gelungene Mischung an Kinderwagen und Babywanne für Ihre Kleinen. Jedoch lässt sich der niedrige Preis von rund 240,00€ an leicht mangelnder Sicherheit und Qualität erkennen. Allerdings bietet auch keines unserer Angebote einen Kindersitz inklusive, was das Trio Set von den anderen abhebt. Generell macht der Kinderwagen des Sets auf den ersten Blick einen guten Eindruck. Wie auf dem Video erkennbar ist, ist nach dem sehr gelungenen Aufklapp-Mechanismus nur noch die Babywanne oder der Autositz einzusetzen und es kann losgehen. Die Variabilität zwischen Wanne und Autositz wird sicher das ein oder andere Mal zu sehr angenehmen Erleichterungen führen.

Mit seinen sehr leichten 11,7 kg ist der Wagen auf ein wenig Sportlichkeit ausgelegt. Unterstützt wird dies durch den dreirädrigen Aufbau. Das schwenkbare Vorderrad gibt dem Viper einen sportlichen Look. Während das Material des Rahmens aus Aluminium besteht, sind die Reifen aus profillosem Kunststoff, was ein erster Hinweis auf den niedrigen Preis ist. Beim Spazierengehen hat sich diese Einsparung auch direkt bemerkbar gemacht und es ist etwas schwerer anzuschieben und zudem gibt es keine natürliche Federung durch Luftreifen.

Die sonst üblichen Ausstattungen wie ein verstellbarer Schiebe-Griff (hier von 0,82 bis 1,11m) oder eine großzügige Tasche unter dem Sitz des Wagens, der sich in angenehmen 50cm Höhe befindet. Leider lässt die Federung der Hinterreifen wieder die Preiseinsparung bemerken. So würden wir sie hier als eher „schwammig“ bezeichnen. Durch die Kunststoff-Rollen muss sie eigentlich noch mehr leisten, doch leider ist die Federung kaum erkennbar.

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Eine wirkliche Federung hat der Viper nicht

Somit ist das Spazierengehen auf ebenen Böden kein Problem, jedoch schon bei Gras oder Schotter ist definitiv eine Erschwernis bemerkbar. Wen diese Höhen und Tiefen bisher noch zu keiner Entscheidung bringen konnten, dem hilft im weiteren Bericht vielleicht unsere genauere Beleuchtung der einzelnen Test-Bereiche. Generell bleibt der Eindruck, dass der Kinderwagen dem angebotenen Preis entspricht, was sich in der Sicherheit leicht bemerken lässt. Aber der Lieferumfang und die Handhabbarkeit lassen ihn für den ein oder anderen sicher als gute Option dastehen. Mit dem Gesamtergebnis von 2,8 in unserem Test schneidet er allerdings als Letzter ab.

Handhabung

Die Handhabung des Viper Kinderwagens ist bei uns über die Benotung der Bereiche Beweglichkeit und Handhabbarkeit verständlich. Mit einmal 8 von 10 und einmal 6 von 10 weißt der Viper nur in der Beweglichkeit stabile Werte auf. Zum einen muss dabei nochmals das leichte Gewicht von nur 11,7 kg eingegangen werden, zum anderen bieten drei statt den üblichen vier Reifen für besondere Agilität.

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Zusammengeklappt aber mit Babywanne ist der Viper noch relativ groß

Wie auf dem Bild zu erkennen ist, ist der Viper ohne herausgenommene Babywanne etwas sperrig und verbraucht viel Platz. Sollte die Wanne immer mitgenommen werden, fällt dies als Negativfaktor aber schon mal weg. Die Maße des ausgeklappten Wagens fallen nur bei der außerordentlichen Höhe von 113cm auf. Mit 90 auf 54cm sollte der Wagen in Restaurants oder Ähnlichem keine Probleme machen. Einen Teil der Handhabung bestimmt auch unser Umkipp-Test, den der Viper leider nur sehr schlecht bestanden hat, was das Ergebnis entsprechend beeinflusste.

Stauplatz

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Super ist die Tiefe des Stauraums, der bei der Fläche dafür etwas verliert

Der Stauplatz des Vipers befindet sich unter dem Sitz und hat mit den Maßen 39 x 29 x 21cm eine eher eingegrenzte Staufläche. Zwar bemängelten wir bei vielen Modellen die fehlende Höhe, jedoch ist es bei dem Viper weniger die Höhe als die Fläche des Stauraums. Zudem kann er nur von der Griffseite oder von den Seiten benutzt werden, von vorne ist es leider nicht möglich. Ein kleines Gadget ist der Klettverschlussrand, der mit Druckknöpfen angebracht ist und den Korb bei offenem Klettverschluss-Fenster leichter erreichbar macht.

Sonnenschild

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Der Sonnenschutz ist zusätzlich ausklappbar und der Wagen kann fast völlig verdunkelt werden

Das Sonnenschild schützt mit den Maßen 60 x 44cm Ihr Kind optimal vor der Sonne. Weitere 16cm sind sogar zusätzlich ausklappbar, was das fast völlige Verdunkeln des Körpers ermöglicht und dadurch eine tolle Funktion ist. Auch die Einstrahlung von der Seite wird durch das gefächerte System abgefangen. Es sind zwei kleine „Peek-a-Boo“-Fenster auf jeder Seite, doch da Ihr Kind mit Blickrichtung zu Ihnen liegt ist ein größeres Fenster auch nicht von Nöten.

Komfort

Der sparsame Rahmen besitzt bei diesem Modell leider weder ein Baby- noch ein Parenttray. Gepaart mit dem relativ kleinen Stauraum ist es schwer einen kompletten Tagesausflug ohne zusätzlichen Rucksack oder einer Tasche zu verbringen. Neben dem einfachen Auf- und Zuklappen und der variablen Sitzmöglichkeit für Ihr Kind fällt in diesen Bereich dann noch das erweiterbare Sonnenschild. Weitere große bemerkenswerte Funktionen gibt es sonst keine.

Beweglichkeit

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Auch der Autositz ist schnell in den Viper-Rahmen einzusetzen, eine super Idee

Die Beweglichkeit des Vipers wurde bereits aufgrund des dreirädrigen Wagens positiv bewertet. Leiden muss der Anschiebende allerdings unter den Kunststoff-Reifen, die sich auf rauem Untergrund einfach schwerer schieben lassen. Mit einem Durchmesser der Hinterreifen von 30cm und dem Vorderreifen von 25cm holt auch die Größe nichts bei dem Schiebe-Komfort wieder raus.

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Das Gelenk des Vorderrads ist manchmal etwas schwerfällig zu bewegen

Durch das eher auf Stabilität als auf Flexibilität ausgelegte Vorderrad kann es ab und zu passieren, dass das Wenden aus dem Stand sehr schwer wird weil sich das Rad „verhakt“. Es lässt sich dann nicht so einfach den Wagen drehen wie aus dem Laufen.

Video „Treppen“

Wie schon oft in unseren Tests bemerkt, bewähren sich harte Reifen beim Überwinden von Treppen. Denn ohne großen Rückstoß lässt sich der Wagen sowohl hoch ziehen, als auch runter schieben. Allerdings wird die Kraft durch die Kunststoffreifen und die fehlende Federung auf das Gestell und teilweise auch auf die Babywanne übertragen, was den Transport ein klein wenig wackelig macht für Ihr Kleines. Wirklich beunruhigend ist das allerdings nicht. Es hält sich in einem akzeptablem Rahmen.

Qualität

Die Qualität des Hauck Viper Trio Sets wurde bisher in einzelnen Punkten kritisiert. Jedoch muss klar gestellt werden, dass diese Kritikpunkte verkraftbar sind und durch andere Ideen wie den austauschbaren Sitz kompensiert werden können. Der Aluminium-Rahmen trumpft durch ein Steck-System, das kaputte Teile einfach austauschen lässt. Paradox, dass ein Rahmen eigentlich nicht kaputt gehen sollte und sogar ohne das Steck-System vermutlich stabiler wäre. Zusammengebaut kann man sich aber auf den Rahmen definitiv verlassen. Der einzige Nachteil ist die hohe Übertragung der Stöße aufgrund fehlender Federung.

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Der Lieferumfang von Hauck ist dank des Autositzes sehr gut

Wie auf dem Bild des Lieferumfangs zu erkennen ist, wird ein Schutzbügel mitgeliefert und auch ein Spritzschutz für das Vorderrad. Und auch positiv in Sachen Qualität muss erwähnt werden, dass der Autositz einen guten Eindruck gemacht hat.

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Der Sitz macht im Auto einen guten Eindruck, hat allerdings nur ein 3-Punkt-Gurt

Qualitativ beeinträchtigend ist, dass der Autositz „nur“ über einen 3-Punkt-Gurt verfügt und dieser somit auch beim Fahren im Kinderwagen gebraucht werden kann. Das Hauck Easy-Fix-System lässt beide Sitze mit einem einfachen Klicken in den Rahmen gleiten, eine tolle und zeitsparende Funktion. In der Qualität schließt das Viper Trio Set mit 6 von 10 Punkten ab, aufgrund der bereits genannten Auffälligkeiten.

Gurt

Der 3-Punkt-Gurt gefällt uns dabei eher weniger. Ob der fast schon standardmäßige 5-Punkter im wirklichen Ernstfall mehr schützt können wir nicht sagen. Allerdings beugt er besser gegen unkontrollierte Bewegungen vor. So fehlt bei dem 3-Punkter das „Angurten“ der Beine, die dann frei „herumfliegen“ können. Da der Mittelgurt aber nochmal kurz vor dem Hosenansatz in dem Sitzpolster verankert ist, ist ein festeres Angurten möglich und das Herumrutschen wird enorm minimiert. Die Gurt-Module sind selbstverständlich in der Länge verstellbar und mit Schulterpolstern ausgestattet, was Ihrem Kind sicher guten Komfort gewährleistet.

Sicherheit

Beim Thema Sicherheit müssen wir bei dem Viper Trio Set hart durchgreifen und verteilen 4 von möglichen 10 Punkten. In den bisher beschriebenen Bereichen kamen schon viele der Faktoren zum Vorschein, so wollen wir hier nur noch auf die restlichen Punkte eingehen.

Sicherheitsbügel

Auf dem Bild des Lieferumfangs ist der Schutzbügel zu erkennen, der sowohl an der Wanne, als auch am Autositz festzumachen ist und damit einen zusätzlichen und sehr nützlichen Sicherheitsfaktor bietet. Ist Ihr Kind etwas älter, kann der Bügel zum gemütlichen Ein- und Aussteigen einfach kurz abgemacht werden. Schade ist auch hier, dass der Schutzbügle keine Möglichkeit bietet, ein Spielzeug oder eine kleine Trinkflasche sicher zu verstauen, beispielsweise durch einen Getränkehalter mit Clip oder Ähnlichem. Das ist allerdings Jammern auf hohem Niveau, denn so etwas bieten bisher nur wenige Kinderwagen.

Umkippen

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Beim Kipp-Test hat der Viper versagt und schloss als Letzter ab

Am aussagekräftigsten für den Sicherheits-Check ist das seitliche Umkippen des Kinderwagens. Bei dem Viper muss man wohl ein „leider“ hinzufügen. Denn der Wagen kippt schon bei sanften 12,8 Grad, was der schlechteste Wert unserer Modelle ist. Gut zu sehen ist auch das Kunststoff-Rad, das sich bei der Belastung (ohne Kind!) schon leicht biegt. Bedenkt an, dass das Vorderrad auf schwerem Untergrund manchmal etwas widerspenstig ist, muss das ein oder andere Mal etwas langsamer vorgegangen werden. Andernfalls läuft man Gefahr, dass der Wagen kippt. In unserer mehrwöchigen Test-Phase ist das aber nicht ansatzweise passiert. Wir finden, dass es trotzdem erwähnt werden muss.

Bremsen

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Die Hinterradbremse ist in Ordnung und erfüllt ihre Aufgabe

Der Viper bedient sich der klassischen Bügelbremse, die, etwas moderner, aus Kunststoff und Metall besteht. Das Vorderrad hat leider keine feststellbare Bremse und gilt somit als Unsicherheitsfaktor auf schrägen Flächen. Der Wagen dreht dann dank der Schwerkraft leicht, sollte er nicht von Anfang an richtig platziert worden sein. Sonst haben die Bremsen auch an Gefällen gut gehalten und uns zufrieden gestellt. Schade, dass zusätzliche Sicherheit nicht noch durch eine Vorderradbremse gegeben wurde.

Größe & Gewicht

Mit 11,7 kg der Spitzenreiter der Gewichtstabelle, sortiert nach dem Leichtesten, wurde hier schon oft betont. Die Maße des ausgeklappten Wagens betragen 90 x 54 x 113cm. Zusammengeklappt misst er 90 x 54 x 38cm, allerdings ohne Wanne!. Einen Ständer, um den Kinderwagen zusammengeklappt hinstellen zu können, gibt es leider nicht. Von Vorteil ist das tolle Aufklapp-System des Vipers, das durch einfaches „Schwingen“ aktiviert wird.

Autositz-Kompatibilität

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Ob mit Auto oder ohne, das Trio Set befriedigt jeden aktuellen Bedarf

Allein schon durch den Namen der Kategorie lässt das Hauck Viper Trio Set seine Konkurrenten alt aussehen. Denn das Set bedarf keiner Kompatibilität und liefert den Kindersitz einfach direkt mit. Eine tolle Idee für den kleinen Geldbeutel finden wir.

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Zusammenfassung

Der Hauck Viper kommt mit einer gewissen Sportlichkeit daher, die man ihm auch abkaufen kann. Allerdings steckt der Teufel im Details. So auch hier, denn viele kleine qualitative Missstände lassen so leider den ein oder anderen Punkt in unserem Test liegen. So sind es zum Beispiel der Rahmen oder die Rollen, die einfach an Qualität vermissen lassen. Bedenkt man jedoch den extrem günstigen Preis, inklusive eines neuen Kindersitzes, ist es bestimmt für das ein oder andere Elternpaar eine gelungene Alternative. Denn auch wenn der Sicherheitstest als schlechtestes Modell abgeschlossen wurde, ist sie ausreichend und dem Preis entsprechend. Die Babywanne ist bis zu einem Gewicht von 9 kg ausgelegt, der Kindersitz sogar bis 13 kg. Sollten Sie also nach einer günstigen und dennoch zufriedenstellenden Alternative suchen, sind Sie mit dem Hauck Trio richtig beraten. Leichte Mängel müssen dafür wie beschrieben aber in Kauf genommen werden.

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