Wer von Vater Staat ein paar Geldgeschenke entgegennehmen kann, verzichtet in den seltensten Fällen, oder? Dabei wissen viel zu wenig Eltern, was Ihnen aus rechtlicher Perspektive zusteht und vergeben Tausende Euro im Zuge der Kindheit. Deutschland ist ein Sozialstaat, der vor allen Dingen Familien mit Kindern unterstützt. Es ist Ihr gutes Recht, diese Unterstützung in finanzieller Form auch für sich zu nutzen.
Informieren Sie sich bereits während der Schwangerschaft und vor der Geburt über die finanziellen Möglichkeiten, die Sie innerhalb von Deutschland nutzen können.
Die althergebrachten Rollenmodelle des arbeitenden Vaters und der fürsorglichen Hausfrau und Mutter haben längst ausgedient und sind gegen die neuen Familienmodelle ausgetauscht worden. Heute nehmen viele Väter das Erziehungsjahr und schaffen eine optimale Auslastung der ganzen Familie. Entscheiden sich die Eltern, ihren Bürostuhl gegen den Kinderwagen einzutauschen, locken zumeist Unterstützungen von bis zu knapp 2000 €. Auf diese Weise möchte man auch dem männlichen Geschlecht den Anreiz geben, das Erziehungsjahr zu nehmen - um sich intensiv um den eigenen Nachwuchs zu kümmern.
Eine der grundlegenden, staatlichen Leistungen für Eltern bleibt immer noch das Kindergeld in Höhe von 164 €. Hinzu gesellen sich stattliche 157 weitere Leistungen, die Eltern unter bestimmten Voraussetzungen zustehen. Dazu kommen steuerliche Erleichterungen, sodass mit der Geburt des Kindes in einer neuen Steuerklasse von nun an weniger Einkommensteuer gezahlt wird und das monatliche Budget steigt. In der Gesamtheit der steuerlichen Erleichterungen und der Sozialabgaben fallen jährlich 183 Milliarden Euro an, die auf den Konten der Eltern eingehen.
Das Kindergeld wird an alle Eltern in derselben Höhe einkommensunabhängig gezahlt. Dazu kommt das Elterngeld, dies steht wiederum in Abhängigkeit vom monatlichen Einkommen. Das Elterngeld endet bei einer maximalen Grenze von 1.800 € im Monat. Im Hinblick auf die Betreuung lassen sich jährlich bis zu 4.000 € als Sonderabgaben geltend machen, dies ist gerade für große Familien eine enorme finanzielle Entlastung. So lassen sich ca. zwei Drittel der Kosten für die Kinderbetreuung von der Steuer absetzen. Gerade für Eltern, die sehr gut verdienen, macht der Kinderfreibetrag eine lohnenswerte Alternative im direkten Vergleich zum Kindergeld aus. Ehepaare erhalten 3.864 €, für Alleinerziehende fällt der Hammer bei 1.932 €.
Jede schwangere Frau erhält sechs Wochen vor der Geburt und acht Wochen danach Mutterschaftsgeld. Allen gesetzlich Krankenversicherten stehen 13 € am Tag von der Versicherung zu. Den zweiten Teil übernimmt der Arbeitgeber. Im Gegenzug dazu erhalten privatversicherte Mütter eine Einmalzahlung in Höhe von 210 €.
Die meisten Fallstricke warten vor allen Dingen auf selbstständige Eltern, die Elterngeld beantragen wollen. Es ist nicht sinnvoll, ohne Vorabinformation einfach einen formlosen Antrag zu stellen, da Sie auf diese Weise reichlich Geld verschenken. In jedem Fall ist es ratsam, eine Beratung vor der eigentlichen Beantragung des Elterngelds in Anspruch zu nehmen.
Das Elterngeld kann bis zu maximal 12 Monate und für mindestens zwei Monate in Anspruch genommen werden. Elternteile dürfen während dieser Zeit unter 30 Wochenstunden arbeiten, dies gilt für ein generelles Beschäftigungsverhältnis. Übersteigen Sie diese maximale Grenze nur um eine Stunde, entfällt der Anspruch auf Elterngeld.
Im Prinzip stehen allen Eltern Zuschüsse vor der Geburt und nach der Geburt zu, mit denen Anschaffungen - wie zum Beispiel Kinderwagen - leichter gestemmt werden können. Darüber hinaus erreichen Sie mit der Geburt eines Babys eine günstigere Steuerklasse. Zweifelsohne bleibt dadurch auch mehr auf dem eigenen Konto. Nutzen Sie diesen finanziellen Spielraum, um frühzeitig für die Geburt zu planen und um einen hochwertigen Kombiwagen für sich nutzen zu können.